INFORMATIVER AUSTAUSCH

Bonifatiuswerk weiterhin solidarisch mit katholischer Kirche in Schweden verbunden

Für mehr als 3.000 Gemeindemitglieder ist die chaldäisch-katholische Mar-Apreem-Kirche zu klein. Davon überzeugte sich der Bonifatiuswerk-Generalsekretär bei einem Besuch in Eskilstuna (von links): Agnes Eggertz, Staffan Livehed, ein Priester der Gemeinde, Monsignore Georg Austen, Generalvikar Pascal Lung, Hanna Wirström sowie ein Mitglied der Gemeinde. (Foto: Chaldäisch-katholische Gemeinde Mar Apreem)
Für mehr als 3.000 Gemeindemitglieder ist die chaldäisch-katholische Mar-Apreem-Kirche zu klein. Davon überzeugte sich der Bonifatiuswerk-Generalsekretär bei einem Besuch in Eskilstuna (von links): Agnes Eggertz, Staffan Livehed, ein Priester der Gemeinde, Monsignore Georg Austen, Generalvikar Pascal Lung, Hanna Wirström sowie ein Mitglied der Gemeinde. (Foto: Chaldäisch-katholische Gemeinde Mar Apreem)

06.05.2024

Vom 28. April bis zum 4. Mai war Monsignore Georg Austen zu Gesprächen im Bistum Stockholm. Dazu zählte auch ein Antrittsbesuch bei Nuntius Julio Murat. Mit ihm unterhielt sich der Bonifatiuswerk-Generalsekretär über die Situation der katholischen Kirche in Nordeuropa. Der Botschafter des Heiligen Stuhles betonte die Wichtigkeit der finanziellen Unterstützung und bedankte sich für die geleisteten Hilfen des Bonifatiuswerkes und des Diaspora-Kommissariats der deutschen Bischöfe/Diasporahilfe der Priester seit mehr als 50 Jahren. Im Gespräch mit Bischof Bohdan Dzyurakh CSsR, Apostolischer Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, wurde die Situation der nach Schweden geflüchteten Menschen erörtert. Die seelsorgliche Begleitung und karitative Unterstützung der geflüchteten Menschen bleibt dabei eine große Herausforderung: So hatten mehr als 1.200 Ukrainerinnen und Ukrainer einen Gottesdienst in der Stockholmer St. Johanneskirche gefeiert, da keine geeigneten eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Dank der sehr guten ökumenischen Beziehung konnte das evangelische Gotteshaus genutzt werden.

 

Impressionen aus Schweden

Lebendige Glaubensorte in der Diaspora: Newman Institut, Birgittenkloster und chaldäisch-katholische Kirche

Im Newman Institut in Uppsala fanden Gespräche mit Pater Philip Geister SJ, dem Rektor der einzigen katholischen Hochschule Skandinaviens, statt. Monsignore Georg Austen betonte, dass die vom Bonifatiuswerk geförderte Hochschule einen großartigen Dienst für die katholische Kirche in Nordeuropa und für den ökumenischen Austausch leiste: Etwa 320 internationale Studierende vertiefen dort ihre Kenntnisse in Theologie, Kultur und Philosophie. Ebenso werden Relegionslehrerinnen und -lehrer ausgebildet, im dortigen Priesterseminar findet der Pastoralkurs für die Priester statt - auch mit Unterstützung des Diaspora-Kommissariats der deutschen Bischöfe/Diasporahilfe der Priester. Deutsche Priester spenden jährlich ein Prozent ihres Gehaltes, um Seelsorger bei der Beschaffung von Wohnraum und Autos zu unterstützen. Monsignore Georg Austen wünscht sich, dass die Möglichkeiten gerade für die theologische Ausbildung mehr ausgeschöpft werden.

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und das Newman Institut fördern zudem mit dem Kooperationsprogramm "Praktikum im Norden" engagierte junge Menschen in Deutschland, die Interesse daran haben, Land und Leute sowie die Situation der Katholiken in der Diaspora in Nordeuropa, Estland und Lettland kennen zu lernen. Mit Ricarda Clasen, der Projektkoordinatorin des Freiwilligenprogramms, resümierte Monsignore Georg Austen die bisherigen Erfolge des Praktikums im Norden: Mehr als 220 junge Erwachsene haben in den vergangenen 13 Jahren das "Abenteuer Nordeuropa" mit sehr positiven Rückmeldungen gewagt. Die Praktikantin Maria und der Praktikant Severin Schülgen berichteten von sehr positiven Erfahrungen während ihres Aufenthaltes in Uppsala - Maria möchte sogar zum Studieren in Schweden bleiben.

Auf dem Programm standen ebenso ein Besuch im Birgittenkloster Djursholm bei Priorin Schwester M. Silvana O.Ss.S. sowie in der Friedhofskapelle St. Josef in Solna. Gemeinsam mit Generalvikar Pascal Lung besuchte Monsignore Georg Austen die chaldäisch-katholische Kirche Mar Apreem in Eskilstuna. Für die mehrere hundert Gottesdienstteilnehmer reicht eine Heilige Messe sonntags nicht aus: Aufgrund der zu kleinen Mar-Apreem-Kirche können maximal 200 Gläubige auf einmal den Gottesdienst feiern. Besonders an Hochfesten mit weit über 1.000 Gottesdienstbesuchern ein Kraftakt. Auch für die bis zu 20 Katechesegruppen ist in den Gemeinderäumlichkeiten zu wenig Platz. Die Gemeinde ist schon lange auf der Suche nach einer neuen Örtlichkeit, hatte aber bisher keinen Erfolg beim Erwerb einer passenden Immobilie.

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Kommission für Ehe und Familie lernt die katholische Kirche in Schweden kennen

Während seines Aufenthaltes nahm Monsignore Georg Austen auch an einer dreitägigen Pastoralreise einer Delegation der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz nach Stockholm teil. Auf dem Programm standen neben familienpolitischen und familienpastoralen Fragen ein Empfang beim Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Schweden, Dr. Joachim Bertele, Begegnungen mit dem Bischof von Stockholm, Kardinal Anders Arborelius OCD, dem Generalvikar Pascal Lung sowie Mitarbeitenden des Pastoralteams, der Lebensschutzeinrichtung "Respekt" des Bistums sowie des katechetischen Instituts. Der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, Vorsitzender der Kommission, hielt zum Abschluss der Reise fest: "Die katholische Kirche in Schweden wurde uns als eine hoffnungsfrohe, glaubensstarke und sehr engagierte 'Minderheit in der Minderheit' präsentiert. Wie uns der Bischof von Stockholm, Kardinal Anders Arborelius OCD, sehr eindrucksvoll schilderte, versteht die Kirche sich als Familie, die Heimat bieten will, da man sich als Katholik in Schweden oftmals sehr einsam fühle."

(DBK/hes)

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